Übliche Vorgehensweise
Warum zwei Übersetzungen pro Testfall Aufwand und Fehlerquellen verursachen – und wie man das vermeiden kann.
Übliche Vorgehensweise: Zwei Übersetzungen pro Testfall
In vielen Projekten läuft die Testautomatisierung ungefähr so ab:
Ein Fachtester erstellt einen Testfall in Prosa.
Ein technischer Tester übersetzt diesen in die Skriptsprache des Automatisierungswerkzeugs.
Klingt erstmal logisch – ist aber mit unnötigem Aufwand und Risiko verbunden.
Zwei Übersetzungen, zwei Problemquellen
Die Umsetzung einer fachlichen Anforderung in ein automatisiertes Testskript umfasst typischerweise zwei separate Übersetzungsschritte:
Anforderung → Prosa-Testfallbeschreibung
Prosa-Testfallbeschreibung → Automatisierungsskript
In der Praxis führt das oft zu folgenden Problemen:
Die Prosa-Testfälle sind zu ungenau, z. B. „Man wählt eine geeignete Person aus.“
Es fehlen konkrete Testdaten – der Testfall ist rein abstrakt.
Die Startbedingungen sind unklar: Welche Daten oder Zustände werden in der Testumgebung vorausgesetzt?
Jede dieser Übersetzungen ist eine Interpretation – und jede Interpretation ist eine potenzielle Fehlerquelle. Solche Lücken erzeugen Nachfragen, Missverständnisse – oder führen dazu, dass der Testfall gar nicht umgesetzt wird.
Zwei Übersetzungen = doppelte Fehlerquelle
Ein klassisches Problem in der Testautomatisierung: Ein Testfall wird nicht einmal, sondern zweimal interpretiert – und damit potenziell verfälscht.
Der Ablauf sieht in vielen Projekten so aus:
Jeder Übersetzungsschritt ist eine potenzielle Fehlerquelle.
Jede Rolle bringt ihre Sichtweise und ihr Verständnis ein – was grundsätzlich gut ist. Aber bei mangelnder Struktur oder unklaren Begriffen entstehen Interpretationsspielräume, die sich in Bugs oder instabilen Tests niederschlagen.
Die Lösung? Ein Notationssystem, das beide Welten zusammenbringt – z. B. durch abstrakte Lokatoren und Schlüsselwörter.
Was wäre, wenn diese Übersetzung entfällt?
Zwei Übersetzungen bedeuten doppelten Aufwand – und doppeltes Risiko für Missverständnisse. Aber was, wenn man den zweiten Schritt einfach weglassen könnte?
Im Kapitel 👉 05_Keine_Uebersetzung_noetig zeigen wir, wie sich dieser Schritt komplett eliminieren lässt – durch schlüsselwortbasierte Testfallbeschreibung, die direkt automatisierbar ist.
Zuletzt aktualisiert