Übliche Vorgehensweise

Warum zwei Übersetzungen pro Testfall Aufwand und Fehlerquellen verursachen – und wie man das vermeiden kann.

Übliche Vorgehensweise: Zwei Übersetzungen pro Testfall

In vielen Projekten läuft die Testautomatisierung ungefähr so ab:

  1. Ein Fachtester erstellt einen Testfall in Prosa.

  2. Ein technischer Tester übersetzt diesen in die Skriptsprache des Automatisierungswerkzeugs.

Klingt erstmal logisch – ist aber mit unnötigem Aufwand und Risiko verbunden.


Zwei Übersetzungen, zwei Problemquellen

Die Umsetzung einer fachlichen Anforderung in ein automatisiertes Testskript umfasst typischerweise zwei separate Übersetzungsschritte:

  1. Anforderung → Prosa-Testfallbeschreibung

  2. Prosa-Testfallbeschreibung → Automatisierungsskript

In der Praxis führt das oft zu folgenden Problemen:

  • Die Prosa-Testfälle sind zu ungenau, z. B. „Man wählt eine geeignete Person aus.“

  • Es fehlen konkrete Testdaten – der Testfall ist rein abstrakt.

  • Die Startbedingungen sind unklar: Welche Daten oder Zustände werden in der Testumgebung vorausgesetzt?

Jede dieser Übersetzungen ist eine Interpretation – und jede Interpretation ist eine potenzielle Fehlerquelle. Solche Lücken erzeugen Nachfragen, Missverständnisse – oder führen dazu, dass der Testfall gar nicht umgesetzt wird.

Zwei Übersetzungen = doppelte Fehlerquelle

Ein klassisches Problem in der Testautomatisierung: Ein Testfall wird nicht einmal, sondern zweimal interpretiert – und damit potenziell verfälscht.

Der Ablauf sieht in vielen Projekten so aus:

Zwei-Phasen-Übersetzung bei herkömmlicher Testfallautomatisierung

Jeder Übersetzungsschritt ist eine potenzielle Fehlerquelle.

Jede Rolle bringt ihre Sichtweise und ihr Verständnis ein – was grundsätzlich gut ist. Aber bei mangelnder Struktur oder unklaren Begriffen entstehen Interpretationsspielräume, die sich in Bugs oder instabilen Tests niederschlagen.

Die Lösung? Ein Notationssystem, das beide Welten zusammenbringt – z. B. durch abstrakte Lokatoren und Schlüsselwörter.


Was wäre, wenn diese Übersetzung entfällt?

Zwei Übersetzungen bedeuten doppelten Aufwand – und doppeltes Risiko für Missverständnisse. Aber was, wenn man den zweiten Schritt einfach weglassen könnte?

Im Kapitel 👉 05_Keine_Uebersetzung_noetig zeigen wir, wie sich dieser Schritt komplett eliminieren lässt – durch schlüsselwortbasierte Testfallbeschreibung, die direkt automatisierbar ist.

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